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13. September 2011

Bauleistungsversicherung sinnvoll oder nicht?

Jedem Hauseigentümer erschließt sich der Sinn einer Wohngebäudeversicherung schon allein aus der Tatsache der zunehmenden Naturkatastrophen. Wenn man sein Dach über dem Kopf infolge eines Sturms mit Windstärke 9 verliert, will man wenigstens die Gewissheit haben, dass der Schaden durch eine Versicherung ersetzt wird. Aber auch kleinere Schäden, etwa durch Frostschäden an Wasserleitungen, können schnell die Ersparnisse aufzehren, wenn hierfür keine Versicherung besteht. Angehende Bauherren fragen sich, wie sie sich während der Bauphase gegen bestimmte Schäden absichern können. Immerhin werden für das Jahr 2011 mehr als 150.000 Wohngebäude errichtet, so amtliche Prognosen. Da auf dem Gebiet der Absicherung unerwarteter Schäden während der Bauzeit oftmals große Unsicherheit herrscht, erscheint es ratsam, die wichtige Bauleistungsversicherung sinnvoll gegen die Rohbaufeuerversicherung und die Wohngebäudeversicherung abzugrenzen. In diesem Zusammenhang ist auch zu klären, für wen überhaupt eine Bauleistungsversicherung sinnvoll ist.

Bauleistungsversicherung im Vergleich zu Rohbaufeuerversicherung und Wohngebäudeversicherung

Die Bauleistungsversicherung leistet für Schäden am unfertigen Bau, die im Verlauf der Bauperiode entstehen. Als wesentliche Schadensursachen seien hier Überschwemmungen, Sturm, fehlerhafte Bauausführung und Vandalismus erwähnt. Es gilt das Schadensprinzip, nicht das Verursacherprinzip. Das bedeutet, dass es für die Entschädigung durch die Bauleistungsversicherung nicht darauf ankommt, wer für den Schaden die Haftung zu übernehmen hat. Versichert sind in der Bauleistungsversicherung sinnvoll alle im Versicherungsschein aufgeführten Leistungen einschließlich der verwendeten Baustoffe und -teile. Beginn und Ende der Versicherung sind ebenfalls in der Police festgelegt. Demgegenüber ist die Rohbaufeuerversicherung ausschließlich für Brandschäden zuständig, die u. a. durch direkten Blitzeinschlag oder infolge von Explosionen entstehen können. Sie ist während der Bauphase generell kostenloser Bestandteil der Wohngebäudeversicherung, kann jedoch auch beitragserhöhend in eine Bauleistungsversicherung sinnvoll als Zusatzbaustein eingeschlossen werden. Die Wohngebäudeversicherung schließt sich nahtlos an die Bauleistungsversicherung an, beginnt demzufolge normalerweise mit der behördlichen Abnahme des Objektes. Sie deckt nach Fertigstellung des Gebäudes im wesentlichen die Schäden ab, die während der Bauphase durch die Rohbaufeuerversicherung und die Bauleistungsversicherung sinnvoll versichert sind.

Für wen ist eine Bauleistungsversicherung sinnvoll?

Die Bauleistungsversicherung endet mit dem Abschluss der Bauarbeiten. Bis zu diesem Zeitpunkt sind viele Personen in verschiedenen Funktionen auf der Baustelle tätig gewesen. Sie alle können theoretisch Schäden verursacht haben, für deren finanziellen Ersatz der Abschluss einer Bauleistungsversicherung sinnvoll erscheint. Insofern ist eine Bauleistungsversicherung nicht nur für den Bauherrn, sondern auch für alle am beteiligten Personen und Firmen empfehlenswert. Deshalb teilen sich zuweilen Bauherr und am Bau beteiligte Unternehmer die Prämie für eine Bauleistungsversicherung sinnvoll.

Nützliche Hinweise: Da der Versicherungsschutz spätestens mit der Einrichtung der Baustelle beginnt, sollte sich der Bauherr rechtzeitig um den Abschluss einer Bauleistungsversicherung kümmern. Denn eine rückdatierte Versicherung ist nicht möglich. Um die Versicherungsprämie niedrig zu halten, ist ein Selbstbehalt von mindestens 200 Euro pro Schadensfall überlegenswert. Die Versicherungssumme sollte sämtliche Leistungen und Baumaterialien einschließlich Honorare für Architekt und Generalunternehmer enthalten. Eigenleistungen des Bauherrn sind zu einem angemessen kalkulierten Unternehmerlohn zu berücksichtigen. Erfahrungen haben gezeigt, dass man Rohbaufeuerversicherung, Wohngebäudeversicherung und Bauleistungsversicherung sinnvoll bei derselben Versicherungsgesellschaft abschließt, da sie die Details kennt. Dies kann sowohl bei der Prämienbemessung als auch im Schadensfall von Vorteil sein.

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