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23. August 2013

Ergo Gebäudeversicherung kündigt auch Victoria Verträge

Rund 120.000 Kunden der Ergo Versicherung erhalten derzeit Post bezüglich einer Kündigung Gebäudeversicherung. Betroffen sind Verträge, die noch vor 2006 beim Vorgängerunternehmen Victoria abgeschlossen wurden. Entweder die Kunden schließen eine Gebäudeversicherung zu neuen Konditionen ab oder der Vertrag wird seitens der Ergo gekündigt. Ein Teil der betroffenen Versicherungsnehmer wurde bereits informiert, der Rest erhält in den nächsten Monaten ein neues Vertragsangebot.

Beitragserhöhungen von bis zu 100 Prozent möglich

Selbst die Verantwortlichen der Ergo Versicherung geben zu, dass die ganze Sache für ihre Kunden teuer werden kann. Im Durchschnitt liegt die Prämienerhöhung bei etwa 14 Prozent. Wer bereits in den 1960er Jahren eine Gebäudeversicherung bei der Victoria abgeschlossen hat, muss gar mit Preissteigerungen von bis zu 100 Prozent rechnen. Nach Angaben des Versicherers hat die starke Zunahme der Sturm-, Hagel- und Frostschäden zu einem Missverhältnis zwischen den Schadenszahlungen und den eingezahlten Beträgen geführt. Dazu seien auch die Reparaturkosten in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Der Versicherer macht allen betroffenen Kunden ein Angebot. Sollte der Kunde dies nicht annehmen kommt es zur Kündigung Gebäudeversicherung. Dies kann der Versicherer mit einer Frist von drei Monate zum Ende des Versicherungsjahrs. Neben der Prämienerhöhung müssen Kunden künftig auch eine Selbstbeteiligung von 500 Euro in Kauf nehmen. Im Gegenzug gewährt der Versicherer einen Preisnachlass von 25 Prozent. Lässt der Kunde einige Jahre keinen Schaden regulieren, wird die Selbstbeteiligung entsprechend gekürzt.

Kritik an der Ergo Informationspolitik

Von einer Kündigung Gebäudeversicherung sind auch rund 300 Kunden des Hagener Versicherungsbüros Kleine betroffen. Das Traditionsunternehmen zeigt sich insbesondere von der Informationspolitik der Ergo Versicherung entsetzt. Teilweise würde den Versicherten gekündigt, ohne dass ihnen ein Folgevertrag angeboten wird. Dabei werden die Betroffen oftmals erst drei Monate vor dem Vertragsende in Kenntnis gesetzt. Vertreter vor Ort kritisieren zudem, dass sie über die Kündigung oftmals gar nicht informiert würden.

Ein Sturm der Entrüstung löst zudem die Höhe der Prämiensteigerungen aus. Im Vergleich zu anderen Versicherungsunternehmen die ebenfalls Anpassungen bei der Gebäudeversicherung vornehmen würde die Ergo mit Erhöhungen von bis zu 100 Prozent hier deutlich übers Ziel hinausschießen. Über die Jahrzehnte aufgebautes Vertrauen werde hier mit einem Schlag zerstört. Verschiedene Experten äußerten die Vermutung, dass Ergo sich auf diese Weise von der Sparte der Gebäudeversicherungen trennen möchte. Diesen Vorwurf weißt das Unternehmen jedoch entschieden zurück. Nach Angabe einer Sprecherin sollen die alten Verträge der Victoria lediglich an die aktuellen Konditionen angepasst werden. Jedoch sei es in vielen Fällen nicht möglich, ein automatisches Folgeangebot zu erstellen, da die erforderlichen Informationen nur den Vertretern vor Ort vorliegen würden.
Für den Fall, dass auch Sie von der Kündigungswelle betroffen sind empfehlen wir Ihnen unseren Versicherungsrechner Gebaudeversicherung!

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