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12. Oktober 2011

Glasversicherung sinnvoll oder nicht?

Ob eine Glasversicherung sinnvoll ist, entscheiden im Wesentlichen die Antworten auf drei Fragen: Welche Glasflächen sind konkret zu versichern? Was kosten diese Glasflächen oder Verglasungen im Schadensfall? Mit welcher Versicherungsprämie ist zu rechnen? Wer genau wissen will, inwieweit eine Glasversicherung sinnvoll erscheint, multipliziert die statistisch pro Jahr festgestellten oder geschätzten Schadenshäufigkeiten je versicherten Tatbestand mit den Ersatzleistungen und vergleicht diese mit den Versicherungsprämien. Am besten lässt sich dies an einem konkreten Beispiel verdeutlichen.
Praktisches Beispiel
Ein Hauseigentümer möchte eine 10 qm große Wohnzimmerscheibe versichern, da er befürchtet, dass spielende Kinder etwa durch einen Fußball die Scheibe zerstören könnten. Aus leidvoller Erfahrung weiß er, dass der Ersatz der Scheibe rund 1.200 Euro inkl. Einbau kostet. Schon allein bei diesem Tatbestand zeigt sich, dass eine Glasversicherung sinnvoll ist: Weil er alle vier Jahre eine Demolierung der Scheibe erwartet, kann er statistisch pro Jahr mit einem Schaden von 300 Euro rechnen. Ein derartiger Schaden ist durch eine herkömmliche Hausratversicherung nicht abgedeckt. Eine gesonderte Glasversicherung ist mit einer durchschnittlichen Jahresprämie von 80 Euro erhältlich. Darin ist dann auch sein gläserner Wintergarten bedingungsgemäß mitversichert. Der Wiederaufbau nach einem schweren Sturm würde ca. 8.000 Euro kosten. An diesem Beispiel aus der Praxis wird deutlich, wann und inwieweit eine Glasversicherung sinnvoll ist.


Laut Versicherungsbedingungen deckt die Glasversicherung noch weitere Sachen ab.
Glasversicherung für Immobilien und bewegliche Güter
Der erwähnte Eigenheimbesitzer hat eine Duschkabine aus Kunststoff und Sonnenkollektoren auf dem Hausdach. Betreffende Schäden sind ebenfalls gedeckt, und zwar ohne Aufpreis. Grundsätzlich sind alle Glas- und Kunststoffscheiben am Gebäude versichert. Hinzu kommt die Deckung von Glasbruchschäden an beweglichen Sachen, wie zum Beispiel von Vitrinen und Glastischen. Da der interessierte Hauseigentümer auch einen Herd mit Ceranfeld hat, fragt er nach, ob er auch Schäden an der Glaskeramik-Kochfläche durch die Glasversicherung sinnvoll absichern kann. Dies ist möglich, jedoch normalerweise nur durch einen separaten Einschluss. Dieser Zusatzbaustein bedeutet etwa einen Mehrpreis von durchschnittlich 30 Euro jährlich. Da man je nach Hersteller für ein neues Cerankochfeld etwa 1.000 Euro einkalkulieren muss, kann auch dieser zusätzliche Gefahreneinschluss in die Glasversicherung sinnvoll sein, vor allem, wenn Kinder im Haushalt sind. Da die Glasversicherung eine reine Schadensversicherung ist, spielt es keine Rolle, wer den Schaden verursacht hat. Dies unterscheidet die Glasversicherung beispielsweise von der privaten Haftpflichtversicherung.
Fazit: Wenn man diese Hinweise beachtet, ist es möglich, eine auf individuelle Gegebenheiten abgestimmte Glasversicherung sinnvoll zusammenzustellen.

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